Sarina und ich schluerfen gegen halb zehn gemuetlich unseren
heissen Instantkaffee (mit viel Milch und Zucker) auf der schattigen Terrasse
des Rongairestaurants (auf der sich heute Morgen mal keine Europaeer zum
Biertrinken versammelt haben), als Charles vorfaehrt. Puenktlich ist er, sogar
fuer deutsche Verhaeltnisse und nicht nur kenianische. Im Schlepptau alle 18
Kinder des Heims sowie eine Hausmutter, alle hinten ins heimeigene Matatu
gestopft, damit wir beiden auf der Beifahrerbank Platz haben.
die Maedels warten im Schatten |
Zebrafische unter dem Boot werden beobachtet |
die ihnen den Vortritt lassen, geniessen die Brise auf dem Dach des doppelstoeckigen, kleinen Holzbootes. Die Besatzung des Bootes taucht mit Fischfutter unter das Glasfenster, um die Tiere herbeizulochen, und wir koennen die Zebrafische genauer studieren – toll sehen sie aus, richtig gestreift wie Zebras, die Maennchen dazu mit einem gelben Ruecken (ich glaube jedenfalls, dass es die Maennchen sind, den so gut verstehe ich ja immer noch kein Kisuaheli). Inzwischen schwimmen viele schnorchelnde Touristen um das Boot, und wir legen an der Sandbank an. Dort ist eine ganze Weile Pause angesagt. Die Kinder spingen lachend vom Boot in den Sand und von da aus gleich ins flache, wellenfreie Wasser an der geschuetzten Seite der kleinen Insel. Sarina und ich kuemmern uns abwechselnd um die Nichtschwimmerinnen, die andere macht ein paar Bilder, erkundet die Insel oder geht – in meinem Fall – mal kurz mit Maske, aber ohne Schnorchel (bissel eklig) auf Tauchstation. Ich passe auf, dass ich in keinen Seeigel trete, obwohl ich viele sehe, und dazu noch Schwaerme winziger Fische, die durch den Glasboden nicht zu erkennen waren. Unter Wasser fuehle ich mich wohl, waere gern laenger geblieben, kehre aber zurueck zu den Pflichten. Inzwischen haben Touristen “unsere” Kinder entdeckt und kommen zum fotographieren. Ich frage die Kinder, ob ihnen das recht ist, dann fassen sie Vertrauen und lassen sich mit den Touris zusammen ablichten, sehr zu deren Freude. Der Rest plantscht froehlich im Wasser. Die meisten, und alle aelteren, koennen schwimmen. Die Maedels tragen allesamt eine Radlerhose unter den Badeanzuegen, und die aelteren Maedels, die mit schicken Langhaarfrisuren aus den Ferien zurueckgekehrt sind, sehen wie richtige Badenixen aus.
die Nichtschwimmerinnen und wir spielen im flachen Wasser |
Nach dem Essen gehen die Kinder an den Strand zum Spielen,
und Sarina und ich machen eine kleine Pause im Schatten. Dann verabschieden wir
uns zu einem “Spaziergang”. Wir haben noch Geld uebrig und moechten den Kindern
noch eine Kleinigkeit kaufen, von der wir hoffen, dass wir sie hier bekommen.
Einen kleinen Fussmarsch entfernt durchstoebern wir den naechstbesten
Supermarkt und finden einen grossen, 4-Liter-Container Schokoeis, Pappbecker
und Plastikloeffel, und kaufen beim Markt vor der Haustuere noch zwanzig
Bananen dazu. Den ganzen Kram schmuggeln wir moeglichst schnell (damit nichts
schmilzt) zurueck an die Beachbar.
Medjuma (ich hoffe, das ist richtig geschrieben) geniesst ihr Eis |
Und endlich grinsen die Kinder richtig! Eine grosse Traube
bildet sich um uns, als wir unter Einsatz unseres Lebens (zerkratzte Haende von
splitternden Loeffeln undsoweiter) das zum Glueck noch nicht geschmolzene Eis
ungeschickt auf 20 Schleckermaeuler aufteilen. Am Ende sind wir alle
vollgeschmiert mit Schokolade, aber umgeben mit zufriedenen Gesichtern.
Als uns Charles am Ende des Tages wieder an der Kreuzung
absetzt, an der wir uns heute Morgen trafen, hoffen (und glauben) wir, 18 glueckliche Kinder fuer den Abend nach
Hause zu verabschieden.
Im Namen der Kinder und uns moechten wir Christine und ihren Spendern ganz herzlich fuer die Ermoeglichung des heutigen Tages danken! Vielen Dank auch fuer das Vertrauen zur Mittelverwaltung in mich. Ich hoffe, wir haben in eurem Sinne gehandelt!
Schön das Ihr einen so tollen Tag hattet. Liebe Grüße an Alle Helmut
AntwortenLöschenDas freut mich auch sehr! Hört sich an, als wäre es schön gewesen!
AntwortenLöschenGruß, Birgit